Mein Name ist Djenabou Diallo Hartmann, geboren und aufgewachsen bin ich im westafrikanischen Guinea.
Im Alter von 20 Jahren, im Mai 2005 bin ich nach Deutschland eingewandert. Anfangs lebte ich in Leipzig, wo ich die Sprache lernte, danach habe ich eineinhalb Jahre in Halle an der Saale gelebt, wo ich das Studienkolleg besuchte.
Jetzt lebe ich mit meiner Familie seit Ende 2007 in der Region Hannover. Vor meiner Zeit als Landtagsabgeordnete habe ich bei amfn e.V. (Migrant*innen- Dachorganisation) als Projektkoordinatorin für Seminare zur politischen Bildung für Geflüchtete gearbeitet, außerdem organisierte ich die Interessenvertretung von zugewanderten Menschen in der Kommission zu Fragen der Migration und Teilhabe des Niedersächsischen Landtages. Zusätzlich habe ich die Weiterentwicklung des Programms für Demokratie und Menschenrechte im Niedersächsischen Landespräventionsrat als Mitglied der Steuerungs-AG mitgewirkt. Dort erarbeitete ich mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen einen Aktionsplan gegen Rassismus, den die Vorgängerregierung leider nicht auf den Weg gebracht hatte. Den Landesaktionsplan gegen Rassismus habe ich als Abgeordnete im Juni 2023 mit Unterstützung meiner Fraktion in der Rot-Grünen Koalition beschlossen.
In meiner Partei gehörte ich von 2015 bis 2018 den Landesvorstand an und von 2021 bis März 2023. Anfang 2022 wurde ich als Direktkandidatin in meinem Wahlkreis 31 (Garbsen/Wedemark) von meiner Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für den Niedersächsischen Landtag aufgestellt.
Mein politisches Engagement begann im Jahre 2012, da ich es nicht mehr ertragen konnte, dass Politiker*innen, Menschen mit Migrationsbiografie oft unterstellten, sich nicht in der Gesellschaft integrieren zu wollen. Gleichzeitig hat die Politik wenig Rahmbedingungen für eine gelungene Teilhabe und Integration geschaffen. Ich habe beobachtet, wie nacheinander die schärfsten Asylgesetze aller Zeiten verabschiedet wurden. Das habe ich als kontraproduktiv empfunden. Wir sind eine Migrationsgesellschaft, Deutschland ist ein Einwanderungsland und das sollten wir als Chance und Bereicherung sehen. Menschen, die zu uns kommen, sollten dabei unterstützt werden Teil unserer Gesellschaft zu werden: Die Geflüchteten von heute werden unsere Nachbarn*innen oder Kolleg*innen von morgen sein.
In meiner wenigen Freizeit gehe ich gerne mit meiner Familie in der Natur wandern. Eine weitere Leidenschaft von mir ist das Kochen für Familie und Freund*innen. Mein Kochherz schlägt natürlich für die westafrikanische Küche. Ich genieße es bei Kochabenden mit Freund*innen über die komplexe und vielschichtige Welt zu philosophieren. Oft führt das mich zur Politik zurück, wo ich meine Ideen für eine gerechtere Welt verwirklichen möchte. Auch wenn ich mir fest vornehme in der Freizeit von Politik abzuschalten – am Ende gelingt es doch nicht immer.